Interview mit Johannes Brakonier
14.09.2022, 11:15
In unserer Interviewreihe möchten wie Euch die Mitglieder der Werbegemeinschaft genauer vorstellen. Heute erzählt uns Johannes Brakonier etwas zu seiner Autowerkstatt und warum er seit 30 Jahren im Hunsrück lebt.
Wie heißen Sie und was ist Ihre Funktion?
Mein Name ist Johannes Brakonier und ich bin der Inhaber der KFZ-Werkstatt Brakonier Autowerkstatt. Wir sind ein Familienbetrieb. Meine Frau Bettina ist für das Büro zuständig und mein Sohn Nico Brakonier macht hier seine zweite Ausbildung. Der ist bereits gelernter Fahrzeug-Lackierer und hat jetzt Ende des Jahres seine Abschlussprüfung als Mechatroniker.
Seit wann machen Sie das Ganze?
Seit 2013. Damals habe ich die Werkstatt als Nebenerwerb angemeldet. Seit vier Jahren machen wir das jetzt hauptberuflich.
Welche Dienstleistungen bieten Sie an?
Alles rund ums KFZ. Von der normalen Inspektion über Achsvermessung, Klimaservice, Unfallinstandsetzung, Begutachtung, Wertgutachten für Oldtimer. Unser tägliches Geschäft ist aber die normale Inspektion der Fahrzeuge. Außerdem kümmern wir uns auch um die Instandsetzung und Restauration von Oldtimern. Daneben besteht bei uns die Möglichkeit, den TÜV zu machen.
Wie sind Sie dazu gekommen, das zu machen?
Wir sind bereits die dritte Generation. Mein Opa hatte in den 70er-Jahren ein Nissan-Autohaus in Koblenz. Dieses Jahr wäre das sogar 50 Jahre her. Das Interesse an Autos ist in der Familie also immer da gewesen. Mein Vater hat in Koblenz auch eine Werkstatt. Das Ganze wurde also von Generation zu Generation immer weitergegeben.
Was macht Ihnen an meisten Spaß an dem Beruf?
Das ist meine Berufung. Die Leidenschaft zum Automobil. Das kann man hier auch sehen. Oldtimer oder generell Alt-Blech hat mich immer begeistert. Auch die Zukunft mit Elektrofahrzeugen interessiert mich. Ich habe bereits den ersten Elektrofahrzeug-Lehrgang gemacht, weswegen wir hier auch Dinge wie Reifenwechsel an den E-Autos machen können. Ansonsten dürften wir da nämlich gar nicht dran.
Warum hier in der Region?
Auf unserer Karte steht „Aus der Region für die Region“. Wir fühlen uns auf dem Hunsrück total wohl und ich wollte auch nicht mehr in die Stadt zurück. Ich bin seit über 30 Jahren hier oben. Ursprünglich stamme ich aus Koblenz.
In den 80er-Jahren bin ich dann aber durch meinen Vater im Hunsrück gelandet. Meine Frau ist gebürtig aus dem Hunsrück.
Uns macht der Umgang mit den Leuten hier auch einfach Spaß. Das Persönliche hier ist ganz anders als in der Stadt.
Was schätzen Sie am meisten an der Region?
Die Region selbst. Ich fühle mich hier einfach wohl. Es ist schön, hier zu wohnen, zu leben und vor allen Dingen auch die Berufung, also die Werkstatt und das Private miteinander zu vereinen zu können. Alles ist unter einem Dach. Aus diesem Grund sind wir auch hier an diesem Standort geblieben und haben die Werkstatt gebaut und nicht im Nachbarort oder in Kastellaun. Das war auch mal im Gespräch, aber weil wir bereits in der ersten Werkstatt so viel investiert haben, sind wir hiergeblieben.
Wenn Sie auf Ihre bisherige Zeit hier zurückblicken, gibt es da besondere Highlights?
Ein Riesen-Highlight ist unsere Werkstatt hier. Vor ein paar Jahren hätte ich nicht gedacht, dass wir in diesen Räumen hier sitzen können. Früher war es ein Traum und das ist dann zu immer mehr geworden. Am Anfang war es ja nur ein Nebenbetrieb. Ich habe sechs Jahre in der Fabrik gearbeitet, um das alles realisieren zu können. Das Grundstück hat sich auch immer weiterentwickelt, damit wir hier richtig arbeiten können.
Gibt es noch etwas, das Sie Ihren Kunden abschließend mitteilen möchten?
Die Kundschaft, die wir jetzt haben, finden es super, dass wir ein Familienbetrieb sind. Das ist auch so ein Punkt, warum wir die alte Werkstatt gelassen haben. Wir haben auch viele Kunden, die aus der Stadt kommen und die lieben es einfach, vorne in das Fachwerkhäuschen reinzugehen und sind dann beim ersten Mal davon überrascht, was alles dahinten dran noch kommt.
Die Kunden können sich hier aufgehoben fühlen und sind nicht einfach nur eine Nummer. Wir sind auch mit fast allen Kunden per Du. Besonders mit denen vom Hunsrück. Außerdem sind wir immer für unsere Kunden da. Hat z.B. jemand einen Unfall und wir sind gerade selber nicht unterwegs, holen wir die Kundenfahrzeuge mit dem Anhänger ab. Das ist überhaupt keine Frage für uns. Bei der Mobilität brauchen sich unsere Kunden auch keine Sorgen machen. Wir haben auch einen Leihwagen. Das wird sehr geschätzt. Die Kunden müssen dafür auch nicht bezahlen.
Es ist ein Geben und Nehmen. Mein Opa hat früher immer gesagt: Es ist eine Familie. Wer einmal dazu gehört, für den versetzt man Berge. Wenn mal etwas schiefläuft, kann man außerdem immer darüber reden.
Das Interview führte Crischa Hoffmann von der Werbegemeinschaft Kastellaun