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Vielfalt so nah!

Interview mit Stefan und Ute Schmitz

08.06.2022, 13:54

In unserer Interviewreihe möchten wir Euch die Mitglieder der Werbegemeinschaft einmal genauer vorstellen. Heute erzählen uns Stefan und Ute Schmitz etwas zur Badischen AmtsKellerey von 1670 und warum es sich lohnt, bis zum Ende der Schlossstraße zu gehen.

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Wie heißen Sie und was ist Ihre Funktion?

Stefan Schmitz: Mein Name ist Stefan Schmitz. Ich bin der Geschäftsführer der Badischen AmtsKellerey von 1670 GmbH und Co. KG.

Ute Schmitz: Mein Name ist Ute Schmitz und ich bin quasi die Hausmutter der Badischen AmtsKellerey.

Seit wann machen Sie das Ganze?

Stefan Schmitz: Also ich bin jetzt seit dem 01.01.2020 hier. Ich habe den Betrieb erst mal kennengelernt und als Geschäftsführer übernommen habe ich den diesen im August 2020.

Was bekommen denn die Gäste, wenn Sie die Badische AmtsKellerey betreten?

Stefan Schmitz: Das sind mehrere Sachen, die die Gäste hier bekommen können. Angefangen bei dem normalen Restaurantbetrieb über unseren Biergarten, Veranstaltungen in der Kulturscheune und mittlerweile auch das Café in der ehemaligen Waisenschreiberei, ebenfalls mit Biergarten. Zudem haben wir in unserem Rundumpaket Übernachtungsmöglichkeiten in unseren 16 Zimmern.

Was macht Ihnen denn so am meisten Spaß hier?

Stefan Schmitz: Also mir, besonders, wenn der Biergarten voll ist (lacht)

Ute Schmitz: Ich mag am allerliebsten den Frühstücksdienst. Da sind die Gäste immer so unbedarft.

Wie sind Sie dazu gekommen, das hier zu machen?

Stefan Schmitz: Das ist ein bisschen schwierig (lacht).

Ute Schmitz: Nun ja, du hast den Beruf ja schon von der Pike auf gelernt.

Stefan Schmitz: Genau, ich hab’s gelernt. Ich bin also gelernter Hotelkaufmann. Ich war erstmal für längere Zeit aus dem Gastronomiebereich draußen. Aufgrund der Familiensituation, dass meiner Mutter das Gebäude gehört und man versucht hat, das Ganze auf eigenen Füßen ohne gastronomische Erfahrung zu managen, habe ich mich dann Ende 2019 dazu entschlossen, hier mit einzusteigen und meinen Eltern zu helfen und grundlegende Sachen wie Kalkulation und Preisgestaltung zu übernehmen. Erfahrung mit der Küche habe ich auch, auch wenn das nicht meine Hauptaufgabe ist.
Mein Hauptaugenmerk liegt in der buchhalterischen Gestaltung. Außerdem bring ich mit auch mit in den Service ein, wenn dies nötig ist.

Ute Schmitz: Ich bin tatsächlich nur zufällig in den Betrieb reingekommen. Indem ich den Mann kennengelernt habe, der zuerst noch ganz lieb gesagt hat: „Nein, du darfst deinen Job weitermachen“ (lacht). Man unterstützt sich natürlich gegenseitig. Dazu kamen dann die Corona Bedingungen, die viel geändert haben. Das hat dann auch mit dazu geführt, dass ich meinen Job an den Nagel gehängt habe und jetzt ganztags hier das Hausmütterchen bin (lacht).

Warum hier in Kastellaun bzw. hier in der Region?

Stefan Schmitz: Mein Vater ist hier in Kastellaun groß geworden. Mein Opa kommt hier aus der Gegend, also auch dem Hunsrück und mein Vater hat hier zwischen Roth und Beltheim ein kleines Häuschen gebaut, wo ich dann auch als Kind natürlich mitgenommen wurde. Ich kenne Kastellaun also seit meinem fünften Lebensjahr. Meine Eltern haben hier außerdem viele Wurzeln. Zudem haben wir immer Urlaub gemacht und auch die ganze Natur hier genossen. Wir waren also immer hier.
Außerdem kannten wir den Betrieb von damals noch, als es natürlich noch ein bisschen anders ausgesehen hat hier. Da war die Struktur ganz anders. Als meine Eltern mit dem Hauskauf dann hiergeblieben sind, hat das dafür gesorgt, dass ich hier mit reingerutscht bin.

Was schätzen Sie an meisten an der Region?

Stefan Schmitz: Die Natur. Dazu kommt, dass Kastellaun übersichtlich ist. Es ist nicht so wie in der Großstadt. Seitdem ich hier bin, mag ich Großstädte einfach nicht mehr. Das ist mir viel zu viel Trubel, viel zu viel Läden, zu viel Verkehr und zu viel Gestank. Das sind alles solche Sachen, die wir hier nicht haben. Es ist also wirklich angenehm hier. Man kann einfach mehr runterfahren, als in der Großstadt.

Ute Schmitz: Na ja, ich bin ja eigentlich aus Idar-Oberstein und man sagt den Idar-Obersteinern ja immer nach, das wären wahnsinnig sture Menschen und deswegen ist mir das Eingewöhnen hier nicht besonders schwergefallen (lacht). Hunsrück bleibt halt Hunsrück. Da pass ich dann einfach dazu (lacht).

Wenn Sie jetzt auf Ihre bisherige Zeit hier zurückblicken, gibt es da besondere Highlights?

Ute Schmitz: Es ist natürlich schwer, wenn man nach zwei Jahren Pandemie so eine Frage gestellt bekommt.

Stefan Schmitz: Und die Hälfte davon im Lockdown war.

Ute Schmitz: Ja (lacht). Als Highlight würde ich aber betrachten, dass wir es doch bei vielen Ortsansässigen geschafft haben, angenommen zu werden.

Stefan Schmitz: Oder wieder angenommen zu werden.

Ute Schmitz: Genau oder überhaupt angenommen zu werden. Das macht dann schon richtig Spaß. Es ist schön, wenn Gäste kommen, die man dann schon mit dem Vornamen begrüßt, die wiederkommen, die sich freuen, dass sie wiederkommen können. Das ist einfach schön.

Stefan Schmitz: Vor allen Dingen auch, dass auch Jüngere, also in unserem Alter und abwärts sich trauen, in die Badische zu kommen. Ich denke mal, und da kommen wir auch gleich noch drauf zu sprechen, das ganze Kartenformat, das wir so anbieten. Ich denke, das ist nicht üblich hier. Natürlich haben wir auch die „normalen“ Gerichte, aber wir haben eben auch spezielle, die aufs Haus zugeschnitten sind und das schmeckt den Leuten halt. Das ist dann auch unser Highlight.

Welche Küche bieten Sie an?

Stefan Schmitz: Wir haben die Karte nach dem Motto „Baden trifft Hunsrück“ aufgebaut. Aufgrund der Geschichte des Hauses. Der Markgraf von Baden hat 1670 dieses Haus gebaut und wir wollten deswegen einfach den Namen in der Karte widerspiegeln, in dem wir badische Gerichte, badische Weine und Hunsrücker Gerichte…

Ute Schmitz: Und badisches Bier!

Stefan Schmitz: Ja, und auch das badische Bier, das Rothaus Tannenzäpfle, genau (lacht). Wir kombinieren also die beiden Küchen miteinander. Wir wollen nicht nur Hunsrück machen, denn das gibt es hier in der Umgebung bereits genug. Wir wollen uns ein bisschen davon abheben und mit den badischen Gerichten eine andere Richtung einschlagen. Die Küche ist sich zwar ähnlich, aber man erkennt das Badische schon. So gibt es geschmorte Zwiebeln und Gerichte mit Ei und die Spätzle dazu, was nicht unbedingt in diese Region gehört. Das Bier ist etwas süßer und nicht ganz so herb wie zwei Biere aus der Region, die wir auf der Karte haben. Das ist das, was wir hier so anbieten.

Sprichwort Regionalität. Wie wichtig ist Ihnen das?

Stefan Schmitz: Sehr wichtig! Unser Gemüseeinkauf läuft hier über einen regionalen Händler. Ich muss aber auch sagen, Region ist bei mir entweder aus dem Hunsrück oder aus dem gesamten Rhein-Hunsrück-Kreis. Bei Fleisch ist es genauso. Das geht schon mehr auf gesamt Rheinland-Pfalz. So gehört zum Beispiel der Schweinerücken vom Eifelschwein auch noch aus der Region. Das Schwein kommt also nicht aus Frankreich oder aus Dänemark oder sonst wo her, sondern das bleibt dann schon hier. Bei solchen Gerichten wie Rinderfilet-Steaks müssen wir aber Abstriche machen, das kommt eben aus Südamerika.

Ute Schmitz: Ist eben auch eine Delikatesse (lacht).

Stefan Schmitz: Genau so sieht es aus (lacht). Ansonsten achten wir natürlich sehr darauf, dass wir im regionalen Bereich bleiben. Auch bei den Caterings, die wir hier anbieten, nehmen wir Caterer aus der Region. Wir haben zurzeit zwei. Einmal aus Buch und einmal aus Koblenz.

Haben Sie denn persönliche Lieblingsgerichte, die Sie Ihren Gästen empfehlen würden?

Stefan Schmitz: Sehr zu empfehlen ist immer das Kellerey-Pfännchen, weil das von allem etwas bietet. Sowohl die leckere Champignon-Soße als auch die Spätzle aus dem badischen Bereich. Wir haben das Grillgemüse, drei kleine Steaks da drauf. Das Ganze wird auch echt gut angenommen. Das ist einer unserer Renner, die wir hier haben.
Jetzt neu gibt es dieses Jahr wieder unseren Amtsburger. Der ist wieder ein bisschen anders und ein bisschen besser. Der läuft auf jeden Fall auch gut. Ansonsten haben wir auch vegetarische Gerichte. Käsespätzle sind immer beliebt, genauso wie unsere bunte Nudel- und Gemüsepfanne.

Ute Schmitz: Also ich kann meinem Mann im Prinzip nur beipflichten. Was ich aber zusätzlich im Sommer besonders mag, ist das Grillen. Nicht ganz wie von mir zu Hause, aber es kommt der Sache schon nahe. Und wenn wir das Anbieten, fahre ich auch extra nach Hause, um das unseren Gästen das Fleisch aus unserer Region anzubieten.

Gibt es abschließend noch etwas, dass Sie Ihren Gästen mitteilen möchten?

Stefan Schmitz: Wenn Sie nach Kastellaun kommen oder schon in Kastellaun sind, gehen Sie durch den ganzen Ort, dann finden Sie uns auch (lacht). Das ist nämlich so ein bisschen unser Problem, dass wir hier haben. Wir sind hier am Ende der Altstadt und dann auch noch relativ groß, aber die Leute kommen vom Marktplatz und kommen dann nicht bis hier oben. Die gehen leider meistens nur daran vorbei, weil sie zur Burg wollen, und gehen dann woanders runter und können uns deswegen nicht kennenlernen, was ich sehr schade finde. Unsere Präsenz ist leider noch nicht so ganz offensichtlich. Die Leute müssen durch die lange Schlossstraße laufen und bis man uns sieht, dauert es etwas.
Deswegen lieber ein paar Schritte weitergehen und dann mal gucken, was da noch kommt.

Das Interview führte Crischa Hoffmann von der Werbegemeinschaft Kastellaun

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